Die Angst vor dem Leben
Die Angst vor dem Leben…
„Sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich…“ (Markus 16, 8).
Ursprünglich, so behaupten es zumindest die Spezialisten des Neuen Testaments, hörte das Markusevangelium an dieser Stelle auf. Ein „Evangelium“, eine frohe Botschaft, die mit solchen Worten endet? Das konnte man so nicht lassen und fügte darum später noch einige Verse hinzu…
Doch was ist geschehen? Warum diese Furcht? Maria von Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und Salome konnten wohl das, was sie sahen und hörten, nicht fassen. Sie waren sogar darüber entsetzt, sagt uns die Bibel. Es war zu groß, zu umwerfend, was sie da erlebten. Ein Bote Gottes hat es ihnen angekündigt: Jesus, ihr Herr und Meister, den man drei Tage zuvor ans Kreuz schlug, den sie dort leiden und sterben sahen, ist wieder am Leben! Das Grab, in das man ihn legte ist leer! Der Tod hat seine Schrecken verloren, zumindest der ewige Tod! Und das Leben?
„Sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich…“. Auch vor dem Leben kann man Angst haben, wie es scheint. Vor allem dann, wenn man es gar nicht mehr erwartete, so wie die Frauen damals. Wenn man sich mit dem „Tod im Leben“ abgefunden hat, mit der Routine, mit dem Gedanken, es könne sich sowieso nichts mehr ändern oder verbessern… Wenn das Leben zur Hölle wird! Dann ermutigt auch uns der Engel, unserem Dasein eine neue Chance zu geben, den Neuanfang zu wagen, uns „wiederbeleben“ zu lassen von dem, der uns vorangegangen ist und der da spricht: „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes.“ (Off. 1, 18)
Pfarrer Patrick GEBEL.
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